Nachdem der Vorsitzende der Bevergerner CDU, Andreas Witte, die Gäste im vollbesetzten Saal Neier begrüßt hatte, ging es zunächst an die reichlich gedeckte Frühstückstafel. Gut gestärkt und nach musikalischen Einlagen vom Nachwuchskünstler der Musikschule Ibbenbüren, Lucas Scholz, ergriff Minister Laumann aus dem benachbarten Riesenbeck das Wort.
Der Birgter, der selbst 25 Jahre dem Stadtrat in Hörstel angehörte, konnte in seiner ganz speziellen Art so einiges zur Entwicklung der örtlichen Politik berichten. Insbesondere zu den Diskussionen um das neue Stadtwappen wusste Laumann amüsantes zu berichten. Was die CDU aus seiner Sicht weiter ausmacht, unterstrich er deutlich: „Die CDU ist eine ganz klare Volkspartei“. Jeder könne hier mitgestalten: „Die CDU auch in Bevergern bildet einen breiten Querschnitt der Burgenstadt. Nur so kann im Austausch eine gute Lösung gefunden werden, die eine breite Mehrheit mittragen kann.“ Volksparteien bedienten keine Einzelinteressen. Die CDU tue gut daran, auch zukünftig breit aufgestellt zu bleiben, dass Menschen ganz unterschiedlicher Lebenswelten zusammenkommen und vor Ort gestalten.“
Die Vierpoligkeit der Stadt Hörstel befand Laumann als Wert an sich, den es zu erhalten und entwickeln gilt. Die Menschen leben in Ortsteilen, sagte er, und jeder Ortsteil müsse die Chance haben, sich gut nach seinen individuellen Möglichkeiten und Voraussetzungen zu entwickeln, und weiter sagte er: „Es ist aus meiner Sicht auch falsch, die Verwaltung in einer solchen Konstellation zu zentralisieren.“ Zum einen werde durch die verschiedenen weltweiten Krisen und der schwächelnden Wirtschaft das Geld knapp, zum anderen habe die Corona-Pandemie den Wandel der Arbeitswelt beschleunigt. Digitalisierung heißt da das Stichwort der Zukunft.
Sorge mache dem Minister aus Düsseldorf die Entwicklung rund um die AFD. Er zog Parallelen zur Weimarer Republik, die auch heute festzustellen seien. Immer mehr Parteien, immer schwierigere Koalitionsmöglichkeiten, teils tiefes Misstrauen gegenüber dem Staat. Diesem zu begegnen, seien alle Aktiven in der Politik aufgerufen, zu beweisen, dass sie es können. „In der Kommunalpolitik kann man das fast täglich, denn da gelten leere Sprüche nicht.“ So beendete er dann seine Rede mit den besten Wünschen für eine weiter gute Entwicklung der CDU in Bevergern und stets gute Zusammenarbeit mit den anderen Ortsverbänden in der Stadt Hörstel.
Thorsten Löchte als Ortsvorsteher bedankte sich im Anschluss bei seinem Mentor und ehemaligem Vorsitzenden Rainer Bolten sowie auch beim aktuellen Vorsitzenden Andreas Witte mit einem Stutenkerl-Präsent für die jahrelange und aktuelle Unterstützung des Laternenumzuges an St. Martin, der traditionell von der CDU-Ortsunion organisiert und finanziert wird.
Danach ging es an einen Rückblick in vergangene Zeiten der Bevergern CDU, der hervorragend recherchiert und kurzweilig vom Vorsitzenden Andreas Witte vorgetragen wurde. Witte, selber seit 20 Jahren CDU-Mitglied, erinnerte zunächst an Bevergerner Persönlichkeiten, die auf ganz unterschiedlicher Weise für die alte Stadt Bevergern und später in der Stadt Hörstel aktiv und von großer Bedeutung waren, darunter August Stegemann, Constantin Ernsting, Ernst-August Beyer, Karl Dierkes, Berni Hembrock und Heinz Hüppe. Gerade heute benötige die CDU Männer und Frauen, Jung und Alt aus der Mitte der Gesellschaft: „Das ganz viele dabei sind, sorgt für die Akzeptanz einer großartigen demokratischen Idee. Daran müssen wir weiter arbeiten, dieses deutlich zu machen.“
Erster Vorsitzender des neu gegründeten Ortsverbandes wurde 1948 bis 1954 August Stegemann. Ihn löste Constantin Ernsting ab und blieb bis 1969 Vorsitzender. Auf Ernsting folgte bis 1985 Karl Dierkes. Von 1985 bis 1987 bekleidete Burghard Röhling das Amt, nach ihm Hermann Niestegge bis 1991. Dort begann dann die Ära des längsten amtierenden Vorsitzenden Rainer Bolten, der das Amt 2013 nach 22 Jahren an Thorsten Löchte übergab. Seit 2016 ist Andreas Witte Vorsitzender der Ortsunion.
Besondere Herausforderungen gab es in den 70ern u.a. zur Frage der Neuordnung und des Namens der neuen Stadt Hörstel, in den 80ern zum Stadtwappen. Die Gewerbesteuer hielt die CDU-Mehrheit 1985 bei 300% Hebesatz. „Von diesem Wert können wir heute nur noch träumen“ stellte Witte, auch Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat, fest, mit Verweis auf die aktuelle finanzielle Situation und die Vorhaben der Stadt.
Weitere Themen waren der geplante Verkauf des Pastorates 2007 mit Erhalt von „Pastors Büschken“, die Einführung der Hundesteuer, Errichtung von Einkaufszentren, Reaktivierung der Jungen Union, das Gemeinschaftsprojekt Mehrgenerationenspielplatz mit VdK und Caritas und weitere „Highlights“ wie die „Bevergerner Mauer“ - bossiert oder glatt - an der Eisdiele in 2014 oder auch die Betonkante am Merschgraben im gleichen Jahr, die wegmusste.
Weiter ging Witte noch auf die zukünftigen Herausforderungen in und um Bevergern ein. Die Zeiten mit absoluten Mehrheiten haben sich gewandelt, die politische Landschaft ist auch auf kommunaler Ebene vielfältiger geworden. Vor diesem Hintergrund seien die von der Ortsunion zuletzt erreichten Wahlergebnisse als stärkste Partei immer noch gut - aber kein Grund, sich auszuruhen. Großen Applaus gab es dabei für die Zusage, alles dafür zu tun, das Thorsten „Ele“ Löchte auch nach der nächsten Kommunalwahl über 2025 hinaus Ortsvorsteher in der Burgenstadt bleiben könne, mit einem starken CDU-Ergebnis in ganz Bevergern. „Die Bevergerner Bevölkerung schätzt deine authentische, ehrliche Art und wollen Dich unbedingt als Ortsvorsteher und Kümmerer behalten. Das werden wir bestmöglich unterstützen“, so Witte.
In der Folge konnte noch einigen Liedern von Lucas Scholz gelauscht und viele Erinnerungen diskutiert werden.

Für uns als CDU Bevergern galt und gilt, dass wir uns weiter als Volkspartei der Mitte verstehen und für alle Menschen in unserer schönen Stadt da sind. Damit das auch in der Zukunft so bleibt, freuen wir uns über jede interessierte Person, die sich mit uns gemeinsam für unsere Heimat einsetzen möchte. Meldet Euch gerne und seid mit dabei. Demokratie braucht starke Persönlichkeiten, die sich einmischen wollen. Für die jungen Aktiven steht dazu die Junge Union bereit, die natürlich auch am Sonntag mit "am Start" war.

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